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 Chronik

 Die Schneekönigin
(Bammental) 
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Autor: Hans Christian Andersen, Michael Mende
Regie: Andrea Müller
Christel Herold-Mende
Aufführungsort: TV-Halle, Bammental
Zeitraum: 1992-11-22 bis 1992-11-22

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 Kritik 
(Rhein-Neckar Zeitung, 25. November 1992)

Furioser Auftakt beim Theaterverein Goukelkappe
Bammental. Circa 900 Zuschauer besuchten das Theaterwochenende des Theatervereins Goukelkappe. Schon zum Auftakt, als Bürgermeister Echner die Gäste in der frisch renovierten Halle zu „Arsen und Spitzenhäubchen" begrüßen konnte, zeichnete sich der neue Zuschauerrekord beim Bammentaler Theaterverein ab.
Am Sonntag übernahm die Kinder- und Jugendgruppe der Goukelkappe den Stab. Leider wurde mit der „Schneekönigin" die Kapazität der TV-Halle, die wohl in Zukunft eine verstärkte Rolle im Kulturleben Bammentals spielen wird, zum ersten Male vollkommen erschöpft, so daß schließlich keine Zuschauer mehr eingelassen werden konnten (für alle Kinder wurden zum Glück noch „Sitzplätze" gefunden).
Die Zuschauer aus allen Altersgruppen gingen mit der kleinen Lisa (Nicole Tomschi) auf eine phantastische Reise, um ihren verlorenen Freund wiederzufinden. Dem Mädchen wurden Wege angeboten, um an ihr Ziel zu gelangen: Die Blumenfrau Lucy (Marion Neubauer) beispielsweise lud Lisa zur Traumreise ein. Die Szene - eine Drogenmetapher, die Lisa alles zu erreichen vorgab, in Wirklichkeit aber nur Trugbilder erzeugte. Nicht nur hier wurden die phantastischen Impressionen durch die exzellenten Synthesizerkompositionen von Bernd Segnitz eindringlich untermalt.

Lisa bewältigt diese und auch alle anderen Prüfungen und sieht letztendlich, daß der einfachste Weg, der von Liebe und Freundschaft, der erfolgreichste ist. Das Stück wurde im Heidelberger Penta-Hotel auf Einladung eines Gastvereins mit großem Erfolg wiederholt.



(Gemeinde-Nachrichten, 18. Dezember 1992)

Kulturauftakt in der TV-Halle
Leute! Leute! Waren das bewegte Tage am letzten Theaterwochenende. Nicht allein, daß zwei extrem aufwendige Stücke auf die Bühne gebracht wurden, das ganze Umfeld war spektakulär! Oft waren neben den Bühnenbauern der Goukelkappe bis zu drei Handwerkerfirmen in der TV-Halle, um wenigstens die wichtigsten Arbeiten bis zum Theaterwochenende abzuschließen. Am Freitag, dem 20. November, war dann alles zum Theaterspiel bereit. Natürlich mußte an einigen Stellen noch stark improvisiert werden: Für den Vorhang beispielsweise war ein „Schiebekommando" von 4 Personen erforderlich, die Bar war in einem Turngeräteraum untergebracht usw. Die Gemeindearbeiter hatten kurz vor Dienstschluß noch den letzten Pflasterstein für den neuen Haupteingang eingesetzt und lobten nun den Theaterverein in wohltönenden Worten: „Theaterverein, Theaterverein, ich konn's nimmi here, als ob mir net schun genung Theater hääde!" Doch es schien, als hätte sich herumgesprochen, wieviele Leute hier gemeinsam an einem Strick zogen, denn der Goukelkappe wurden drei Zuschauerrekorde in Folge beschert! Würde man dem nun auch schauspielerisch gerecht werden? Diese Frage schwebte am Freitagabend über den lampenfiebergebeutelten Schauspielern, während Bürgermeister Echner die Gäste zur Kulturpremiere in der renovierten TV-Halle begrüßte.
.....
Erwähnen muß man noch Christel Herold-Mende, sie war als Regisseurin (und Managerin) des Theaterwochenendes Mutter dieser ganzen Erfolgsstory. Man könnte nun vermuten, daß es für die Kinder- und Jugendgruppe (unter der Leitung von Andrea Müller aus Waldhilsbach) schwierig gewesen wäre, an die zwei Erfolgsabende gebührend anzuknüpfen. Doch die setzten noch eins drauf! Die TV-Halle war dermaßen überfüllt, daß zum ersten Male in der Vereinsgeschichte Zuschauer nicht mehr eingelassen werden konnten (Die Kinder fanden zum Glück alle noch einen „Platz".). Die Nachwuchstalente nahmen die Herausforderung an und brannten mit durchweg hervorragenden Leistungen die Schneekönigin-Inszenierung dermaßen ins Gedächtnis der großen und kleinen Zuschauer, daß die Welle der positiven Kritiken bis zum heutigen Tage nicht abgerissen ist! Und das, obwohl das Andersen-Motiv mit seiner psychologischen Tiefe sicher nicht gerade zu den einfachen Stoffen gehört. Leider würde eine ausführliche Besprechung auch dieses Stückes die Gemeindeblattrichtlinien sicher überschreiten, und vielleicht entsinnen Sie sich, daß das Stück schon nach der Waldhilsbach-Aufführung im Frühjahr eine ausführliche Besprechung fand; daher hier nur einige Spotlights: Die kleine Lisa (Nicole Tomschi) macht sich auf die Suche nach ihrem Freund Kay (Helen Kleinschmidt), der aufgrund def „Kälte des Herzens" von der Schneekönigin entführt werden konnte. (Dieses Motiv traf den Nerv unserer Zeit offensichtlich so gut, daß bei der dritten erfolgreichen Aufführung des Stückes am 29. November im Heidelberger Penta-Hotel, nachfolgende Redner das Thema dankbar aufnahmen). Lisa schliddert nun durch die Handlung und ist allen erdenklichen Anfechtungen ausgesetzt. Da wird mit Publikumsunterstützung ein Raubtier verjagt, ein geschwätziges Rabenpaar (Silke Heinrich und Ann-Kathrin Müller) und schließlich landet sie bei der Blumenfrau. Die einzelnen Stationen der Reise richteten sich schwerpunktmäßig an unterschiedliche Publikumsgruppen, hier waren es die Jugendlichen, denn die Blumen standen als Bild für Drogen. Die Blumenfrau, absolut perfekt erfaßt und umgesetzt von Marion Neubauer, bietet der kleinen Lisa einen Weg, über den zauberhaften Duft der Blumen all ihre Ziele zu erreichen. Doch der moralische Zeigefinger blieb aus, denn die Szene endete offen. Und da war noch der gelangweilte König Balduin (Tim Leibert) nebst seiner Gattin Walburga (Dajana Scheider), der (überhaupt nicht aktuell!) ständig nach einem neuen Unterhaltungsprogramm verlangt. Nicht zu vergessen die wüste Räuberbande der alten Silberwalli (Verena Bosch), die sich sowohl des Schlosses als auch des Bettes jenes besagten Königs bemächtigte. Lisa findet letztendlich die Schneekönigin (Sandra Hourlier) und erhält in einem phantastischen Schlußreigen die Möglichkeit, an eine beliebige Stelle ihrer Geschichte zurückzukehren. Sie wählt richtig.
Quintessenz: Die Kinder- und Jugendgruppe wird wohl in Zukunft ihr eigenes Theaterwochenende ausrichten können.