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 Chronik

 Kommissar Klotzigs schlimmster Fall » zurück zur Gesamt-Liste 
Autor: Alexa Thiesmayer
Regie: Carolin Jakoby, Lena van Bebber
Aufführungsort: Bammental, ev. Gemeindehaus
Zeitraum: 2002-06-08 bis 2002-06-09

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 Kritik 
(Gemeinde-Nachrichten, 14. Juni 2002)

Knisternde Spannung herrschte am letzten Samstagnachmittag im evangelischen Gemeindehaus als das Stück Kommissar Klotzigs schlimmster Fall Premiere hatte. Schon der Beginn des Stückes ist rätselhaft: Ein geheimnisvoller Mr. X (Julian Bittner) durchquert den Raum, umrundet einmal das Publikum und verschwindet wieder.
Gleich darauf prallen zwei Zeitungsleser, nämlich Henri Bild (Andrea Höfer) und Henriette Zeit (Johanna Legnar) zusammen, ganz vertieft in Zeitungsberichte über die Entführung einer Frau.
Unterdessen herrscht bei den Kieselsteins alltägliches Familienchaos: Maike (Lara Stephan) und Chrissi (Anuschka Tulakow), die beiden Töchter, quengeln und mäkeln über das Essen und verlangen einen Rundumservice von Mutter Eva (Hannah Marie van Bebber). Vater Rudolph (Andrea Höfer) ist allerdings keinen Deut besser, wozu ist seine Frau schließlich da?
Frau Kieselstein ist daher von ihrer Familie äußerst genervt und schon gibt es Krach zwischen ihr und dem Rest der Familie.
Ähnlich sieht es bei Familie Pudel aus: Streit unter den Kindern Fritz (Alexander Häberlen) und Tina (Maren Kuhn) um ein Spielzeugauto, Streit zwischen Kindern und Mutter Dolores (Johanna Legnar), weil die Kinder ihrer Mutter nicht unter die Anne greifen wollen. Kurzum, auch die Pudels - mit Vater Manfred (Sophia Fauser) vorneweg - scheinen nicht zu sehen, was sie eigentlich an ihrer Mutter haben. Im Fernsehen erfahren die Pudels dann von Nachrichtensprecher Knut Wurst (Nadja Tulakow), dass Frau Kieselstein entführt worden ist.
Paula Schreck ist ebenso geplagt wie die anderen Mütter. Ihre Kinder Nina (Leonie Jakoby) und Joachim (Nici Tichy) haben sich ständig in der Wolle und zu allem Überfluss prangt auf dem Teppich der Schrecks ein großer Fleck, der sehr nach Erdbeermarmelade aussieht und dessen Herkunft sich die Kinder scheinbar nicht erklären können... Udo Schreck (Benjamin Best), den Vater, lässt das allerdings ziemlich kalt, er will lieber etwas zu essen und fernsehen. Doch die Nachrichten verheißen nichts Gutes. Dolores Pudel ist ebenfalls entführt worden. Es dauert nicht lange und auch Herr Schreck muss feststellen, dass auch seine Frau entfuhrt wurde.
Ganz klar, dass das ein Fall für Kommissar Karl Klotzig (Johannes van Bebber) ist. Er beginnt sofort mit den Ermittlungen - tatkräftig unterstützt von seiner Assistentin Fräulein Überflüssig (Johanna Miller) -, doch seine Arbeit ist nicht von Erfolg gekrönt. Daher überredet die äußerst adrette Reporterin Wilma Zack (Nadja Fuchs), die mit Frau Pudel bekannt ist, Herrn Schreck, einen Privatdetektiv zu engagieren. Das ist Donald Dackel (Hannah Marie van Bebber), der allerdings mehr Augen für die hübsche Wilma zu haben scheint als für seinen Fall. Daher beschließen die Kinder der drei Familien, unter dem Namen „Die Roten Sechs" selbst zu ermitteln. Verdächtige gibt es einige, nämlich all diejenigen, die die Entführten das letzte Mal gesehen haben. Das sind ein geheimnisvoller Mann im Regenmantel (Benjamin Best); Helga Rumms (Johanna Legnar), Besitzerin einer Zeitungsbude; Gertrude Besenrein (Katharina Braner), eine Putzfrau; Andre Fröstel (Andrea Höfer), Lieferant von Tiefkühlkost; sowie Andi Post (Johanna Miller), der Briefträger. Jedoch scheinen die Verdächtigen alle eine weiße Weste zu haben und können glaubwürdige Alibis vorweisen. Die Rote Sechs steckt in den Ermittlungen fest, genauso wie Kommissar Klotzig, der sich nun auch von Wilma Zack und ihrem Team (Katharina Braner und Lena Steinmann) interviewen lässt, um die Mithilfe der Bevölkerung zu bitten. Kommissar Klotzig wird Opfer einer Ohnmacht, als seine Sekretärin Fräulein Fliegenbein (Lea Kühn) ihm mitteilt, dass seine Frau Carmen (Johanna Miller) ebenfalls entführt wurde. Die Tochter Betty (Bettina Welz) schließt sich daraufhin der Roten Sechs an, weil ihr Vater ja nicht die ganze Zeit auf sie aufpassen kann. Eine heiße Spur führt nach Italien und siehe da: die vier Mütter befinden sich gar nicht in den Fängen eines Entführers, sondern liegen unter der schönen Sonne Italiens und erholen sich endlich einmal von ihrer Familie.
Alle sind erleichtert, dass die Geschichte trotz aller Aufregung gut ausgegangen ist. Auch Kommissar Klotzig erholt sich langsam von seinem Schrecken in der Obhut von Prof. Dr. Messerwetzer (Lena Steinmann).
Ein spannender Fall war das und lud zum Miträtseln ein. Die jungen 7-14 Jahre alten Schauspieler und Schauspielerinnen lieferten eine Glanzleistung ab. Sie hatten sichtlich Spaß daran, auf der Bühne zu stehen und verstanden es glänzend, ihre Freude aufs Publikum zu übertragen, das den Ermittlungen der roten Sechs gespannt folgte.
Für einen großen Teil der Schauspieler war es die erste Bühnenerfahrung überhaupt und hoffentlich nicht die letzte, denn die Leistungen, die sie an den Tag legten, machte Lust auf mehr.
Sehr gelungen waren auch die Zwischenszenen mit den beiden Zeitungslesern und die Auftritte von Mr. X, die durch stimmungsvolle Musik untermalt waren.
Die Aufführung überzeugte nicht zuletzt durch eine große Portion Charme und Humor, was auch den spritzigen Dialogen zu verdanken war. Witzige Details im Hintergrund rundeten das Bühnengeschehen ab. Zu nennen wäre da insbesondere der Fernseher, der nicht nur die klasse gemachten Nachrichten zeigte, sondern man konnte auch das normale Programm bewundern, das durch verschiedene Handpuppen dargebracht wurde.
Natürlich dürfen auch die Lieder nicht vergessen werden, die verschiedene Szenen begleiteten und für den einen oder anderen Ohrwurm sorgten („Mehr oder weniger"). Insgesamt lässt sich also sagen, dass Kommissar Klotzig für einen sehr amüsanten, spannenden und gelungenen Nachmittag sorgte. Ein großes Lob an die beiden Regisseurinnen Carolin Jakoby und Lena van Bebber, die es verstanden haben, ein wunderbares Stück in Szene zu setzen und ihre jungen Darsteller zu Höchstleistungen anzuspornen. Wir hoffen auf mehr...
(Thilo Lochthowe)