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 Presse-Archiv

 1999-06-18: Goukelkappe brilliert beim Fußball-Ortsturnier  zurück 
(Gemeinde-Nachrichten)

Der Anfang ist schnell erzählt. Goukelkappe-Schauspieler zum ersten Mal beim FC-Ortsturnier. Riesiger Fanblock, gute Stimmung, bedeutungslose Auftaktspiele, kaum Gegentore...
Dann kam jener Mittwoch, der in die Fußballgeschichte eingehen sollte. Heldenberg hieß der Gegner, alles Aktive oder Ex-Aktive, d.h. fußballerisches Niveau etwa auf Nationalmannschaftsebene. Genau der Gegner, auf den wir gewartet hatten. Anpfiff 19.15 Uhr, Beschnuppern, zaghafte Angriffe, dann 19.27 Uhr ein Paß aus den Tiefen des Raumes in Richtung linke Flanke. Man weiß heute nicht mehr, wer jenen Paß gespielt hat, einige sagen es war Mende, andere sagen „es war Peter Krewer, Mende kann überhaupt nicht Fußball spielen!", ganz gleich — der Paß kam steil und unbarmherzig. Dennoch erläuft Jens Umatum den Ball noch kurz vor der Auslinie und drischt ihn mit links in Richtung Strafraum. Der Heldenberg Tormann springt sicher nach dem Ball, fast schon haben seine Hände das Leder umschlossen, da geschieht es: Die Zeit bleibt stehen! 19.27 Uhr und 33 Sekunden Mitteleuropäische Zeit - Stillstand: die erste Zeitpause seit dem Urknall! Und da die Zeit eine sehr weitreichende Ressource ist, bleibt sie auf der ganzen Welt stehen! Für den Eskimo, der an seinem Eisloch angelt, für den Buschmann in der Kalahari, ja selbst im fernen China, wo die hochgiftige grüne Reiskornnatter gerade einen Chinesen beißen und somit ins Nirwana schicken will, verharrt selbiger mit offenem Mund. Was war geschehen? Ein Ball stand in der Luft. Als das physikalische Phänomen zu Ende war, ging alles rasend schnell: Der Heldenberg-Tormann stürzte mit verzerrter Miene und einem „Ouaahhh" ins Leere, der Ball vollendete seine Parabel, und da wartete der göttliche Thomas Raith, Schwabe zwar, aber Goukelkappe-Spieler - und der schloß ab!
Die Goukelkappe schoß ein Tor gegen den Heldenberg! Was später selbst Ex-Bayern-München Spielern nicht mehr glücken sollte, gelang den Mimen!
Der Rest ist ebenso schnell erzählt wie der Anfang: Grenzenloser Jubel im Fanblock und Siegestaumel. Die Heldenberger, von diesem Tor schwer getroffen, weinend und innerlich zerrüttet am Spielfeldrand, konnten nur mit dem Hinweis auf eventuelle Freikarten für die nächste Vorstellung wieder aufgebaut werden. Und als sie immer noch nicht richtig gut gelaunt waren, beschloß man, ihnen einfach den Turniersieg zu überlassen, was sie dann auch gerne dankbar annahmen. Bleibt zu hoffen, daß die Goukelkappe-Damen, die in der nächsten Woche beim Handball-Ortsturnier antreten, ebenso erfolgreich sind.
Oh, ich vergaß: Die Reiskornnatter hat übrigens, durch das Zeitphänomen irritiert, von dem Chinesen mit den Worten „Alla donn halt nett" abgelassen, weshalb man insgesamt von einem gelungenen Happy-End sprechen kann!
(Michael Mende)