» Startseite    » News    » Stücke in Arbeit    » Chronik    » Presse-Archiv    » Links    » Kontakt & Impressum   

Login:

Nickname:

Passwort:


::
[ anmelden ]





 
 Presse-Archiv

 1999-11-12: Noch ist es ruhig!  zurück 
(Gemeinde-Nachrichten 12. November 1999)

Noch ist es ruhig!
Nun eilt selbst der Herbst mit großen Schritten seinem Ende entgegen. Auch der Altweibersommer hat in einem letzten farbenprächtigen Aufbäumen aufgegeben. Seine kräftig bunten Blätter fallen zu Boden und werden zu kalter Erde. Alles wartet auf das herrliche Weiß, das unsere Gemüter wieder aufheitern könnte. Doch zuvor kommt das unsägliche Grau.
Finden Sie es nicht auch schön, dass die Natur uns Mitteleuropäern diesen Wandel gegeben hat?
Allein, - der Mensch wollte schon immer entfliehen. Ein Bild an der Wand sollte ein Fenster in eine andere Welt sein. Man konnte es zwar nicht öffnen, konnte aber den Sommer sehen, konnte im Geiste zwischen Pinien und Zypressen wandeln! Mediterrane Szenen meist, Siena vielleicht - in warme Farben gehüllt.
Schließlich begann der menschliche Erfindungsreichtum gar, die Bilder zu bewegen. Nun sehen wir im „TV-Fenster" schwitzend-flache Soaps am Touri-Strand.
Aber ist es das?
Rettet uns das vor der sanften Melancholie des ausgehenden Jahres?
Die übrigens älteste Art, ein Fenster zu einer anderen Welt zu öffnen, ist das Theater. Hier sehen wir eine reale Welt, dreidimensional, mit echten Menschen und einer fesselnden Handlung.
Ja mehr noch: Wir können das Leben darin beeinflussen. Ein Lächeln, ein Lachen, ein Applaus gar und das Leben in diesem Fenster wird stärker, impulsiver, es spürt den geneigten Betrachter!
Doch noch sind die Vorhänge geschlossen.
Noch ist es ruhig. Kein Laut, kein Lufthauch. Das Theater wartet auf sie! Es wartet geduldig, bis Sie es sich bequem gemacht haben. Es wartet darauf, dass Sie gespannt warten. Dann werden sich wie von Geisterhand die Vorhänge unseres Fensters öffnen.
Und der graue Herbst wird zu Ende sein!
Mord an Bord: Freitag und Samstag 20 Uhr, Sonntag 18 Uhr TV-Halle.
(Michael Mende)