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 Chronik

 Komm, wir finden einen Schatz » zurück zur Gesamt-Liste 
Autor: Janosch
Regie: Andrea Müller
Kay Leibert
Aufführungsort: Bammental, TV-Halle
Zeitraum: 1990-05-20 bis 1990-05-20

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 Kritik 
(Gemeinde-Nachrichten, 1. Juni 1990)

Theaterwochenende - Rückblicke
Von Kinder und für Kinder wurde am Sonntagnachmittag das Stück „Komm, wir finden einen Schatz“ von Janosch dargeboten, „die Geschichte, wie der kleine Bär und der kleine Tiger das Glück der Erde suchen“ (Erzählerin: Sandra Hourlier).
Es gibt Tage, da klappt einfach gar nichts: der kleine Bär (Marion Neubauer) hat den ganzen Tag geangelt und keinen einzigen Fisch gefangen; er und der kleine Tiger (Antje Adam) träumen bei „Blumenkohl mit Kartoffeln, Salz und etwas Butter dazu“ vom angeblich großen Glück der Erde: vom Reichtum. Gleich am nächsten Tag beschließen sie: „Komm, wir finden einen Schatz“.
Das notwendige Handwerkszeug hierfür kaufen sie sich von dem Geld, das sie sich für selbstgesammelte Pilze auf dem Markt bekommen. Auf ihrer Schatzsuche treffen sie die komischen „Leute“, die alle ihre eigene Meinung vom großen Glück der Erde haben: Den glücklichen Maulwurf (Andreas Sperling-Laqua), der gerne den Vögeln zuhört, dem Fisch (Silke Heinrich), der eine Flaschenpost gesehen hat, den Löwen (Tim Leibert), der so laut brüllen kann, „daß nach drei Stunden die Blätter an den Bäumen noch zittern wie Espenlaub“, das verrückte Huhn (Helen Kleinschmidt), das der gleichen Meinung ist wie sein Bauer, nämlich daß das Geld auf der Straße liegt.
Der Reiseesel Mallorca (Verena Bosch) denkt anders darüber, und er muß es schließlich wissen. Für ihn liegt das Geld in der Ferne – und die ist logischerweise niemals da, wo man sich befindet. Bär und Tiger tauchen im Meer nach einem Schatz, der dicke Mann jedoch (Andreas Sperling-Laqua) lacht sie nur aus.
Müde geworden sind Bär und Tiger, sie tragen einander abwechselnd, schlafen unter einem Baum mit goldenen Äpfeln und sammeln sie am nächsten Morgen erfreut ein. Nun haben sie also doch noch einen Schatz gefunden. Der weise Uhu (Andreas Sperling-Laqua) macht sich darüber seine eigenen Gedanken.
Schwer tragen sie nun an ihrem Reichtum und tauschen die goldenen Äpfel in der Stadt bei einem eifrig zählenden Bankier (Silke Heinrich) gegen Papiergeld ein, das ihnen der Beamte des Königs (Tim Leibert) nach und nach wieder abnimmt mit dem Versprechen, der König würde sie dafür schützen. „Ha ha“, lacht da der Räuber Hablitzl (Verena Bosch) nur – und stiehlt ihnen nachts auch noch das restliche Geld. Nun haben Bär und Tiger endlich genug von der Schatzsuche. Sogar gestritten hatten sie sich vor dem Einschlafen, alles bloß wegen des Geldes, was der kleine Zeisig (Helen Kleinschmidt) kopfschüttelnd kommentiert. Bär und Tiger, aller Sorgen ledig, gehen zurück nach hause, wo sie der glückliche Maulwurf bereits erwartet. Zufrieden essen sie gemeinsam Blumenkohl. Mit Kartoffeln und Salz.
Vor einem zahlreichen Publikum zeigten die jungen Schauspieler unter der gelungenen Regie von Andrea Müller und Kay Leibert beachtliche Leistungen.
Viel Sorgfalt hatte man auch auf Kostüme und Bühnenbild verwendet, nicht zu vergessen die Maske (Karen Pfeiffer und Gabriele Vögele). Alles in allem eine gelungene Aufführung und ein Ansporn zu weiterer Arbeit.
Waltraud Vögele



(Rhein-Neckar Zeitung, 1. Juni 1990)

Mit eifrigem Beifall belohnt:
„Bär" und „Tiger“ suchten sich ihr Glück
Theaterspiel der „Goukelkappe" in Bammental gefiel allen
Ein Kompliment ging an das Publikum, das so eifrig Beifall klatschte bei der Aufführung des Stücks „Komm, wir finden einen Schatz" von der Kindergruppe des Theatervereins „Goukelkappe" in der Bammentaler Turnhalle: Nach dem ersten Händeklatschen der Zuschauer zwischen drei und 103 Jahren hatten die jungen Schauspieler kaum noch Angst, obwohl die meisten von ihnen das erste Mal auf der Bühne standen. In dem Janosch-Stück waren der kleine Bär (Marion Neubauer) und der gestreifte Tiger (Antje Adam) auf der Suche nach einem Schatz, denn sie hatten die Blumenkohlsuppe satt und wünschten sich Forellen auf den Tisch.
Auf ihrer Reise begegneten sie unter anderem dem witzigen Maulwurf (Andreas Sperling-Laqua), dem brüllenden Löwen (Tim Leibert), dem Ratgeber „Fisch" (Silke Heinrich), dem piepsigen Huhn (Helen Kleinschmidt) und dem gefährlichen Räuber Hablitze (Verena Bosch). Das Besondere an der Aufführung war die Kombination zwischen dem Spiel auf der Bühne und der Erzählerin (Sandra Hourlier), die die Handlung erläuterte — also ideal für die Anfänger zwischen zehn und dreizehn Jahren.
Kay Leibert, mit Andrea Müller für die Regie verantwortlich, arbeitete gerne mit der überschaubaren Gruppe von Kindern zusammen. Am Anfang der Proben standen jeweils Spiele, denen dann das gezielte Ausprobieren folgte. Auch konnten in der dreimonatigen Vorbereitungszeit viele Einfälle der jungen Akteure selbst mit einfließen. Hinter den Kulissen halfen natürlich die Eltern mit, wie Vater Patrice Hourlier erzählte, und er meinte: Das Theaterspielen kann Kindern Mut machen, sich auch im Leben zu Wort zu melden.
Die „Goukelkappe" hat jedoch nicht nur eine Kindergruppe, sondern ihr erwachsenes Team kann dieses Jahr auf zehn Jahre Zusammenarbeit zurückschauen. Waltraud Vögele führte hier die Regie für Molieres Komödie „Arzt wider Willen", die an den zwei Abenden vor der Kinderaufführung über die Bammentaler Bühne ging. Waltraud Vögele macht es Spaß, die Menschen zu beobachten und die Eindrücke auf der Bühne umzusetzen.
Dem „Moliere" hatte Waltraud Vögele eine moderne Einführung gegeben. Das Stück begann mit einem Ehekrach des 20. Jahrhunderts. Doch dann interessierte man sich auf der Bühne, wie die Auseinandersetzungen im 17. Jahrhundert wohl abgelaufen seien, und schon gelangte man zu Molières Stück. Martine (Heide Beck) und Sganarell (Michael Mende), die sich kräftig beschimpften.
Nach dem Streit sann Martine auf Rache und gab ihren Mann als Wunderdoktor aus. Die Verwicklungen konnten ihren Lauf nehmen mit vielen Lachern, bis sich das Paar schließlich versöhnte. Auch hier durften die Gruppenmitglieder ihre eigenen Einfälle während der Proben einbringen, und so gewann der Geliebte von Lucinde beispielsweise eine Traumreise nach Bammental...
Also viel Heiterkeit bei dem Theaterverein „Goukelkappe", der seinen Namen nach der Kappe der Gaukler im Mittelalter trägt.