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 Chronik

 Der Diener zweier Herren » zurück zur Gesamt-Liste 
Autor: Carlo Goldoni
Regie: Andreas Wirtherle
Aufführungsort: Bammental, TV-Halle
Zeitraum: 1995-11-17 bis 1995-11-19

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 Kritik 
(Rhein-Neckar Zeitung, 21. November 1995)
(Gemeinde-Nachrichten, 1. Dezember 1995)

Truffaldino eroberte die Herzen
Goukelkappe setzt Goldonis ,,Diener zweier Herren" die Krone auf
Bammental. Der Theaterverein Goukelkappe, der in diesem Jahr den dritten Theaterherbst durchführte, zeigte zum Abschluß der Saison ein Highlight ganz besonderer Klasse: Den „Diener zweier Herren". Bei dem Stück Carlo Goldonis geht es um ein Liebespaar, das erst nach einigen Wirren zueinander findet.
Auslöser der Komplikationen ist die Hauptfigur Truffaldino (Udo Hessenauer), der sich als Diener durch das Leben schlägt, das sich bei ihm hauptsächlich um die nimmersatte Magengegend abspielt. Um seinem Schlemmerdrang genüge zu tun, hat er die Idee, für zwei Herren gleichzeitig zu arbeiten. Um nicht als „Diener zweier Herren" enttarnt zu werden, muß er geschickt seinen Arbeiten für Florindo (Bernd Kieslich) und Federico (Marion Neubauer) arrangieren. Schon bald ist ersichtlich, daß einiges schiefläuft.
Die Sache verkompliziert sich noch, da Federico in Wirklichkeit tot ist und an seiner Stelle seine Schwester Beatrice in Männerkleiderm auftritt. Sie reist ihrem Geliebten Florindo nach, weiß aber nicht, daß dieser im gleichen Gasthaus abgestiegen ist und daß er den gleichen Diener angestellt hat, wie sie selbst. Was die beiden Herrschaften sich sehnlich wünschen, sich zu finden, muß Truffaldino verhindern. Ansonsten wäre er enttarnt.
In diesem Spannungsverhältnis zu seinen Arbeitgebern, muß er sich des öfteren durch Improvisation und Lügengeschichten aus prekären Situationen helfen oder sich mit spitzer Zunge aus der Affäre ziehen. Allerdings geht dies nur so lange gut, bis er sich so tief in Lügengeschichten verstrickt hat, aus denen er sich nicht mehr herausreden kann: Die Liebenden finden sich gegen seinen Willen schließlich und sind glücklich vereint.
Doch was des einen Freud, ist des ändern Leid. Für Truffaldino bedeutet dies das Ende seiner Karriere als „Diener zweier Herren". Aber auch er bekommt noch ein Stück ab vom Happy-End: Truffaldino hält um die Hand der Dienerin Blandina an.
Die Laienschauspieler des Vereins Goukelkappe spielten das Stück so überzeugend und mit so viel Engagement, daß die Aufführung regelmäßig durch spontanen Applaus unterbrochen wurde. Mit seiner dummdreisten Art war Truffaldino sicherlich der Liebling beim Publikum. Aber auch die anderen Charaktere des Stückes wurden so überzeugend und professionell gespielt, daß die schauspielerische Leistung aller Beteiligten hervorzuheben ist. Und die Inszenierung des Theatervereins kann ebenfalls als sehr gelungen bezeichnet werden.
Und auch die Verantwortlichen selbst waren zufrieden. Die Resonanz in der Bevölkerung nehme von Mal zu Mal zu, „es kommen immer mehr Leute", so Peter Mutter vom Theaterverein. Das belegte auch die an drei Tagen bis zum letzten Platz gefüllte TV-Halle.