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 Chronik

 Arzt wider Willen » zurück zur Gesamt-Liste 
Autor: Molière
Regie: Waltraud Vögele
Aufführungsort: Bammental, TV-Halle
Zeitraum: 1990-05-18 bis 1990-05-19

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 Kritik 
Theaterwochenende - Rückblicke
Am vorvergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit: Die inzwischen über Bammental hinaus bekannte Theatergruppe „Goukelkappe" brachte ihr diesjähriges Theaterstück zur Aufführung, Gezeigt wurde Molières Stück „Arzt wider Willen".
Im zehnten Jahr ihres Bestehens wurde auch dieses Mal die Aufführung ein voller Erfolg, Was am Freitag und Samstag vorvergangener Woche in der alten Bammentaler Turnhalle zur Aufführung gebracht wurde, hatte viel Amüsantes und Hintergründiges zu bieten, Molières Stück, das von der Theatergruppe selbst bearbeitet, übersetzt und erweitert wurde, ist eine geistreiche Sittenkomödie, wie sie für Molière typisch war: Sganarell, ein trinkfreudiger, den Frauen zugetaner Holzfäller (dargestellt von Michael Mende), wird durch eine Intrige seiner Frau Martine (Heide Beck) zum „Arzt wider Willen". Als vermeintlicher Arzt soll Sganarell für die Gesundung von Lucinde (Valerie Bosch) sorgen, die von ihrem vermögenden Vater Géronte (Uwe Lay) gegen Ihren Willen verheiratet werden soll, jedoch an plötzlicher Sprachlosigkeit leidet. Sganarell, der von Lucindes Geliebten Léandre (Falk Tuchlinski) in das Geheimnis der beiden eingeweiht wird, inszeniert die Flucht des Liebespaares. Nachdem Sganarells wahre Identität durch den eifersüchtigen Lucas(Jens Müller) aufgedeckt wird – Sganarell hatte dessen Frau Jaqueline (Marisa Marinelli) zu offensichtlich den Hof gemacht – kommt es zum großen Happy-End: Die Liebenden können heiraten, denn Léandre ist inzwischen durch einen Lotteriegewinn vermögend geworden; Sganarell kommt zu Reichtum und Martine hat außer ihrem Vergnügen nun auch noch das nötige „Kleingeld“.
Besonderen Pfiff bekam die Vorstellung durch den gelungenen Auftakt – Gegenüberstellung Frauen heute und damals – für den Waltraud Vögele verantwortlich war, die auch die ganze Regie führte.
Die schauspielerische Leistung aller (Kay Leibert als Diener Valère, Rudolf Müller als Robert „modern“ und „antik“, Odile Endres als Elise und Afra, Corinna Föhl als Emile, Ariane Rückebeil und Cornelia Merkel als Boten) war durch großes Engagement und Einfühlungsvermögen gekennzeichnet, und so konnte der große Erfolg der Aufführung vor ausverkauftem Haus nicht ausbleiben. Dies wurde dann auch durch den lang anhaltenden Applaus der Zuschauer am Ende deutlich gemacht.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die musikalische Umrahmung, Barbara Voth und Heidi Löw interpretierten auf Blockflöten original französische Barockmusik, die der Vorstellung den passenden Rahmen verlieh.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Kulisse sowie die Kostüme. Beides war liebevoll und detailreich gestaltet und sorgte somit für die richtige Atmosphäre.

Vielleicht hat sich doch der eine oder andere Zuschauer zur Mitarbeit in der Theatergruppe inspizieren lassen?! Schön wäre es.

Ramona Kliemann